Versicherungsjournal greift Homeoffice-Forderungen der NAG auf

Aichach, 18.12.2020 - Am 15.12.2020 haben wir von der NAG eine Presseerklärung zum Thema Homeoffice herausgegeben, die heute in einem sehr differenzierten und guten Artikel des Versicherungsjournals aufgegriffen wurde.

Den Artikel findet man hier: Homeoffice belastet Hirn und Hintern

Es gibt zwei wesentliche, aktuelle Hintergründe für unsere Initiative: Zum einen die neuerliche Lockdown-Situation mit der Folge, dass vielen Eltern im Zusammenhang mit dem plötzlich anberaumten Homeschooling neuerliche erhebliche Belastungen aufgebürdet werden. Und zum anderen die vom Gesetzgeber geschaffene und zum Jahresende auslaufende Möglichkeit für die Unternehmen, einen steuer- und sozialversicherungsfreien Corona-Bonus von bis zu 1.500,- Euro an die Beschäftigten auszukehren. (Dieser Bonus muss, sofern er denn von Unternehmen an Mitarbeiter ausgezahlt wird, bis zum 31.12.2020 auf dem Konto des jeweiligen Mitarbeiters gut geschrieben werden.)

Viele Mütter und Väter sind darauf angewiesen, dass die Unternehmen nun am Jahresende, wo der Urlaub oft verbraucht oder aufgrund von Serviceregelungen im Jahresendgeschäft nicht mehr so ohne weiteres genommen werden kann, Großzügigkeit walten lassen. Denn bereits der erste Lockdown hat teils katastrophale Situationen entstehen lassen, wenn Homeoffice und Homeschooling bzw. anderweitige Betreuungssituationen zusammentreffen. 100% Arbeit + 100% Elternsein + 100% Haushalt = 300% “Fix und fertig“ - so lässt sich das für viele übersetzen. Viele Betriebsräte und Mitglieder haben sich bei uns in den letzten Tagen und Wochen darüber beklagt, dass die Arbeitgeber dem nicht ausreichend Rechnung tragen und dass ihnen die Situation neuerlich “auf die Knochen“ geht. Deshalb haben wir in unserer Presseerklärung die Forderung an die Arbeitgeber gerichtet, hier großzügig zu agieren.

Die Möglichkeit für einen steuer- und sozialversicherungsfreien Corona-Bonus ist vom Gesetzgeber geschaffen worden, um einerseits berechtigte Anerkennung zu ermöglichen, vor allem aber auch, um in der wirtschaftlichen Krise Kaufkraft zu generieren (wie verschiedene andere Maßnahmen wie die Absenkung der Mehrwertsteuer, Kinderbonus etc.). Und dies richtet sich natürlich an Branchen, die sich das leisten können. Hierzu zählt zweifelsfrei die Assekuranz, die Unternehmensergebnisse sind durch die Bank prächtig, Kurzarbeit ist weit und breit nicht in Sicht. Deshalb plädieren wir dafür, dass die leistungsfähige Versicherungsbranche die vom Gesetzgeber geschaffene Möglichkeit nutzt, um unseren Kolleginnen und Kollegen ein deutliches Zeichen der Wertschätzung zu geben und im Rahmen ihrer Möglichkeiten Kaufkraftsteigerungen herbeizuführen, die am Ende allen bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise helfen werden.

Aber auch jenseits der Aktualität ist für viele das permanente Homeoffice zu einer echten Herausforderung geworden. Rückenschmerzen infolge nicht ergonomischer Büromöbel werden häufiger, und auch die psychischen Belastungen nehmen weiter zu. Hier sind die Arbeitgeber in der Pflicht, etwa z. B. durch das zur Verfügung stellen von Bürostühlen oder das Reduzieren von psychischen Belastungssituationen. Vorschläge hier zu Regelungen zu kommen, haben Betriebsräte und die NAG reichlich - allein die Bereitschaft der Arbeitgeber ist aber vielfach noch zu spärlich.

Insoweit empfehlen wir den Artikel des Versicherungsjournals zur Lektüre.

Bleiben Sie gesund!

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