Aichach, 26.05.2025 – Die finanzielle Stabilität der umlagefinanzierten gesetzlichen Sozialversicherungen wie der GKV gerät zunehmend unter Druck. „Wir sehen seit vielen Jahren einen ungesunden Cocktail aus Beitragserhöhungen, Leistungskürzungen und horrenden Zuschüssen zur GKV aus Steuermitteln“, führt Gaby Mücke, Vorsitzende der Gewerkschaft aus. Den Folgen des demographischen Wandels könnten aber die gesetzlichen Sozialversicherungen beim gegenwärtigen Finanzierungsmodell nicht entrinnen. „Die Anzahl der Beitragszahler wird weiter sinken, die der Leistungsempfänger weiter steigen. Hinzu treten eine Verlängerung der Lebenserwartung durch den medizinischen Fortschritt und steigende Gesundheitskosten.“ Sagt die Gewerkschafterin. Die Finanzierungsbasis sei demgegenüber strukturell unausgewogen.
Zugleich weist die NAG darauf hin, dass die Private Krankenversicherung PKV eine bedeutende Rolle in der Finanzierung des Gesundheitswesens darstellt, ohne die diese Probleme noch wesentlich gravierender durchschlagen würde. „Zudem erzielen die PKV-Unternehmen Gewinne, zahlen Steuern, fördern Innovationen und sind Arbeitgeber für viele tausend Beschäftigte. Die Finanzierung der PKV weist gegenüber dem Umlagesystem bei der GKV einen strukturellen Vorteil auf: Die Kapitaldeckung.“, so Mücke. Auf diese Weise sei sichergestellt, dass PKV-Versicherte nicht – wie GKV-Versicherte - durch Steuergelder vor einer Erosion ihrer Gesundheitsversorgung geschützt werden müssten.
„Die zunehmende Finanzierung der GKV über Steuermittel ist aus unserer Sicht sehr problematisch für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands und der Generationengerechtigkeit hierzulande.“, sagt Mücke. „Da die Defizite in der GKV dauerhaft sind und sich noch weiter verschärfen werden, braucht es den Einstieg in die Kapitaldeckung. Über langfristige Kapitalanlagen würden analog der PKV Rücklagen gebildet, die dann im Leistungsfall Finanzierungsfunktionen übernehmen könnten. „Weil die PKV seit sehr vielen Jahren bereits so vorgeht, sind dort über 340 Milliarden Euro Alterungsrückstellungen vorhanden. Vergangene Regierungen haben versäumt, die GKV diesbezüglich grundlegend zu reformieren, so dass jetzt jedes Jahr viele Milliarden Euro fehlen“, erläutert Mücke. Die Politik sei gut beraten, über Kapitaldeckungskonzepte in den Sozialversicherungen zu beraten, auch wenn Umstellungsprozesse komplex und langwierig sind. „Ein weiter so führt unser Land in die Sackgasse. Die Probleme werden immer größer werden.“, schließt Mücke.
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